Wo? Brasilien, Bundestaat Bahia, Arraial d’Ajuda
Wer? Kinderdorf Filhos do Céu (Himmelskinder), Generalkoordinatorin: Ana Lúcia Carvalho
Was? Das Projekt Himmelskinder holt Kinder in Brasilien von der Straße. Es zeigt ihnen, wie wichtig Schulbildung und Träume sind und gibt ihnen eine neue Perspektive. Eine Gruppe von Frauen der katholischen Kirche wollte der wachsenden Gewalt und Verwahrlosung der Kinder in Arraial nicht länger zusehen. Sie organisierten ein Gebäude und eröffneten 2009 das Bildungsprojekt "Himmelskinder" für benachteiligte Kinder und Familien.
Schon bald ließen sie aus den brüchigen Räumen Kinderstimmen, Musik und Capoeira-Sprünge ertönen. Obwohl alles ehrenamtlich organisiert ist - neben Familie und Beruf - hat das Projekt großen Erfolg. Inzwischen besuchen mehr als 100 Kinder regelmäßig die Kurse.
„Die Lehrer:innen der Schulen kommen auf uns zu und fragen: Was ist mit den Kindern passiert?“, erzählt Madalena. „Man merkt ihnen richtig die Veränderung an, sie strahlen, sind netter zueinander und halten besser zusammen. Außerdem haben sie verstanden, dass es wichtig ist, regelmäßig zur Schule zu gehen.“
„Himmelskinder“ richtet sich an Kinder und Jugendliche von der Straße und aus schwierigen Familiensituationen zwischen 6 bis 20 Jahren. Ein wichtiges Ziel ist, dass die Kinder regelmäßig zur Schule gehen und dadurch ihre Zukunftschancen verbessern. Vor allem aber zielt das Projekt auf einen Wandel in den Köpfen. Die Kinder sollen spüren, dass sie etwas wert sind und Chancen erhalten, ihre Identität und ihr Selbstbewusstsein zu entfalten. Die Entwicklung von Perspektiven, Träumen, aber auch gegenseitige Rücksichtnahme und Respekt sind wichtige Lernziele. Prävention und Zusammenarbeit mit den Familien verhindern, dass die Kinder auf der Straße landen, die Schule abbrechen oder sich in Drogen und Kriminalität verlieren.
Dazu bieten ehrenamtliche Helfer:innen Kurse an, etwa Capoeira, Kunsthandwerk, Fußball, Gitarre, Trommeln, Keyboard, Stick- und Nähkurse oder Hausaufgabenhilfe. Viele der Kenntnisse aus den Kursen können später im Touristenort als Erwerbsquelle eingesetzt werden. Wichtige Themen wie Zukunftsperspektiven, Drogen, Familie, Sexualität oder Gewalt werden mit den Kindern thematisiert, Werte definieren sich neu. Eine kleine Bibliothek ermöglicht Zugang zu Büchern, die sonst für die Familien unerschwinglich sind. Für die Gesundheit sorgt die enge Zusammenarbeit mit einem Zahnarzt und zwei Kinderärzten. Alle Kinder erhalten außerdem eine warme Mahlzeit. Um die Situation der Kinder in den Familien mitzuverfolgen und zu verbessern, kooperiert das Projekt mit der Organisation Pastoral da Crianca, die regelmäßig Familienbesuche durchführen.
Die wichtigsten Zutaten im Projekt sind Liebe und Aufmerksamkeit. Sie lassen die Kinder aufblühen und ermöglichen die Bewältigung von Problemen in der Schule und Familie.
Finanzen: Die Himmelskinder finanzieren sich größtenteils über Spenden aus Brasilien und wurden lange Zeit auch über das Kindermissionswerk und die Aktion "Sternsinger" unterstützt. Die Unterstützung aus Deutschland ist ein wichtiges Standbein, das dem Jugendbildungsprojekt den Kauf und die Renovierung der eigenen Räumlichkeiten ermöglichte und in schwierigen Zeiten das Überleben sicherte. Nach der Corona-Krise und infolge der steigenden Inflation ist Hilfe umso nötiger. SD finanziert mit Spenden die Kurse für Kinder und Jugendlichen sowie die wichtige Buchhaltung, die ein gut organisiertes Projekt braucht.
Film über das Kinderdorf Himmelskinder auf YouTube, 2:06 Min.
https://www.youtube.com/watch?v=p-QfsMqLCho
Webseite
https://filhosdoceu.org.br/en/home/
https://www.instagram.com/afilhosdoceu/
Projektbetreuung:
Stefanie Langkamp
Spendenkonto:
Susila Dharma - Soziale Dienste e.V.
Bank für Sozialwirtschaft
Stichwort "Brasilien"
Konto 7464000 BLZ 251 205 10
IBAN: DE65 2512 0510 0007 4640 00
BIC: BFSWDE33HAN